
Die Beleuchtung sollte nur dann eingeschaltet sein, wenn sie wirklich benötigt wird.
© Francesco Casalino / Unsplash
Teuerung: So spart man in der Gastronomie effizient Energie
Die steigenden Energiekosten werden immer mehr zur Belastung für Gastronom:innen. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken ist es, den eigenen Betrieb energieeffizienter zu gestalten – Christian Fenz von der Umweltberatung weiß, wie’s geht.
von Alexandra Embacher
09. September 2022
Die Energiekosten machen im Schnitt 2,2 Prozent der Gesamtkosten in Gastro-Betrieben aus; in der Hotellerie etwas mehr, knapp drei Prozent. So rechnet es zumindest die GastroSuisse vor. Auf den ersten Blick sind das Gegenüber Miet-, Waren- und vor allem Personalkosten recht geringe Kostenstellen, das Sparen lässt sich in diesem Bereich aber meist einfacher umsetzen. Es entstehen wenig bis gar keine hohen Kostenfolgen für den Betrieb. Laut Schweizer Verband könne man »mit einfach umsetzbaren Lösungen ca. 10 bis 15 Prozent des Verbrauchs einsparen«. Falstaff Profi hat deshalb bei Christian Fenz von der Umweltberatung nachgefragt: Was empfiehlt der Experte, wenn es ums Energiesparen geht?
Tipps für weniger Energieverbrauch
1. Richtig heizen & Warmwasser
- Die Raumtemperatur richtig wählen: jedes Grad mehr verursacht rund sechs Prozent mehr Energiekosten. Hier hilft dieVerwendung von Heizkörperthermostaten
- Absenkung der Raumtemperatur, wenn die Räume beispielsweise über Nacht, an Ruhetagen oder im Betriebsurlaub nicht genutzt werden
- Verstellte Heizkörper »befreien« – optimalerweise keinen Heizkörper-Verbau verwenden, keine Couch oder lange Vorhänge vor den Heizkörpern platzieren
- Check, ob Fenster dicht sind und des Heizsystems, ob es effizient läuft – bei Bedarf warten, zum Beispiel Heizkörper entlüften; Heizungsrohre im Heizraum dämmen
- Falls das Heizsystem veraltet und ineffizient ist, sollte man prüfen, ob ein Tausch sinnvoll ist. Dazu gibt es aktuell gute Förderungen, zum Beispiel für den Umstieg von fossilen Heizanlagen auf erneuerbare Energien
- Wenn möglich, Installation einer Solaranlage. Das sei keine Einsparung von Energie an sich, aber eine Einsparung bei den Betriebskosten
- Richtig lüften
- Wärmerückgewinnung bei der Lüftungsanlage
- Falls möglich und Potential da ist: Verbesserung der Wärmedämmung des Gebäudes
- Montage von wassersparenden Armaturen mit Sensoren bei Waschbecken und Duschen
- Vermeidung von sommerlicher Überwärmung durch Montage einer Außenverschattung. Daraus ergibt sich eine Verringerung des Kühlbedarfs
2. Nachhaltig kühlen
- Wenn ein Klimagerät nötig ist: beim Kauf auf die Energieeffizienz achten. Und jedenfalls sollte nicht zu stark gekühlt werden, ein paar Grad unter der Außentemperatur sind für den Körper besser verträglich als ein zu starker Temperaturunterschied. Und: Je weniger die Temperatur gekühlt wird, desto niedriger sind der Energieverbrauch und die Belastung für das Klima
- Begrünte Fassaden bzw. begrünte Dächer können als natürliche Klimaanlagen genutzt werden
3. Beleuchtung & Geräte
- Verwendung von LEDs
- Außenbeleuchtung nur dann einschalten, wenn sie wirklich nötig ist. Sie kann eventuell mit einer Zeitschaltuhr gesteuert werden
- Installation von Bewegungsmeldern, wo diese sinnvoll sind
- Checken, ob Gefriergeräte und Kühlschränke richtig temperiert sind. Gegebenenfalls enteisen, wenn das nötig ist
- Wenn Geräte defekt und nicht mehr reparierbar sind: Kauf von energieeffizienten Geräten
- Installation einer PV-Anlage, falls möglich; auch hier handelt es sich in erster Linie um keine Einsparung an Energie, aber um eine Einsparung an Betriebskosten – Förderung
Externe Beratung & Bewusstsein schaffen
Oftmals ist ein Blick von außen auf die eigene Energiesituation von Vorteil. Dafür gibt es kofinanzierte Beratungsangebote – beispielsweise in Wien über den OekoBusiness Wien, das Umwelt-Service-Paket der Stadt. Bei erfolgreicher Teilnahme bekommen die Betriebe eine Auszeichnung als Umweltmuster-Betrieb der Stadt Wien. Österreichweit wird hingegen das Umweltzeichen Tourismus an die Gastronomie vergeben. Auch hier erhält man bei erfolgreicher Teilnahme die Auszeichnung als Umweltzeichen-Betrieb. Nicht zuletzt ist die Bewusstseinsbildung zum Thema Energie und Klimaschutz beim Personal wichtig. Die Maßnahmen zum Energiesparen sollen ihnen gegenüber klar kommuniziert werden.
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