
Wer auf ein persönliches Kennenlernen auf Karriere-Events beim Recruiting setzt, könnte länger nach jungem Personal suchen.
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Recruiting: Wie man um die junge Zielgruppe erfolgsversprechend wirbt
Traditionelle Recruiting-Methoden punkten bei jungen Bewerber:innen wenig, dafür aussagekräftige Stellenausschreibungen und authentische Einblicke umso mehr. Darauf lassen zumindest die Ergebnisse einer Online-Umfrage schließen.
von Alexandra Embacher
08. August 2022
Mit der Lizenz zum Berühren, Rühren, Dekorieren, Servieren, Kreieren und Informieren ausgestattet und im 007-Stil wirbt man im Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe um neue Fachkräfte. Ein Video, das bis jetzt (Anfang August 2022) rund 7.200 Aufrufe erzielt hat und ehemalige Mitarbeiter:innen dazu motivierte, zurück ins Hotel zu kommen. Vertraut man auf die von April bis Anfang Juni erhobene Whatchado-Umfrage mit 32.517 Personen aus dem DACH-Raum, dann hat man im Kärntner Betrieb alles vollkommen richtig gemacht. Denn: Traditionelle Methoden punkten bei den Jungen nur mehr wenig. Nur etwa einem Fünftel der Teilnehmer:innen ist ein persönliches Kennenlernen des:der zukünftigen Arbeitgebenden auf einem Karriere-Event wichtig.
Ebenso anonyme Arbeitgeber:innen-Bewertungen auf frei zugänglichen Online-Portalen haben lediglich für ein Drittel für die Arbeitgeberwahl Relevanz. Laut Umfrage sind aber aussagekräftige Stellenausschreibungen und authentische Einblicke, vor allem in die Unternehmenskultur, mit knapp 70 Prozent Zustimmung angesagt. Darüber hinaus werden auch (Video-)Erfahrungsberichte von tatsächlichen Mitarbeiter:innen von mehr als der Hälfte der Befragten als sehr relevant eingeschätzt. Damit zum Stichwort der Stunde: Video-Recruiting.
Personal wirbt um Personal
Was das Hotel Hochschober macht, ist nicht nur ein ausgeklügelter Schachzug der Human Resources, sondern auch eine der im Moment erfolgreichsten Methoden, um neue Mitarbeiter:innen zu finden. Wer könnte authentischer über den Arbeitsplatz berichten als bestehende Fachkräfte? So wird das Personal zu wertvollen Markenbotschafter:innen, die – machen sie im Bekanntenkreis auf offene Stellen aufmerksam und bringen neue Fachkräfte – auch mit finanziellen Anreizen belohnt werden können.
Doch der Kärntner Betrieb ist bei Weitem nicht der einzige, der seine Mitarbeiter:innen über bewegte Bilder sucht. Auch im Zillertal beim Hotel und Gasthof »Perauer« entschied man sich 2018, ein rustikaleres Recruiting-Video online zu stellen. Der damalige Kochlehrling, Tobias aus Oberösterreich, erzählt darin neben Marion aus Südtirol, Stephanie aus Osttirol und Mira aus Kroatien von seinem Alltag. Mit »Wo bist du?« ruft man zum Bewerben am Ende des Clips auf.
Klare Botschaft und viel Emotion
Lange Dialoge oder viel auswendig Gelerntes findet man in den Recruiting-Videos hingegen eher selten. Es geht um klare Botschaften, Emotion und Authentizität. So kommt mit der richtigen Platzierung – auf der Webseite und/oder Social Media Plattformen wie Facebook – auch die gewünschte Reichweite. Und nicht vergessen: Im Clip sollen Fachkräfte am Arbeitsplatz zu Wort kommen, aber nicht vor die Kamera gezerrt werden. Was waren ihre Beweggründe, sich zu bewerben? Erzählen diese »frei von der Leber weg« und geben sich als Zugehörige und nicht als Schauspieler:innen, so steht einem erfolgreichen Recruiting-Video nichts mehr im Wege.
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