Kein Bedauern: Auch wenn er viel Mist gebaut habe, er möchte keinen seiner Fehler missen. © Chris Terry

Kein Bedauern: Auch wenn er viel Mist gebaut habe, er möchte keinen seiner Fehler missen.

© Chris Terry

Pritchard: »Wir müssen in der Gastronomie vermehrt auf vegane Konzepte setzen.«

Ein Leben ohne Grenzen: Skateboarder, Stuntman und veganer TV-Koch. Matt Pritchard appelliert an die Branche: »Interessiert euch mehr für den Plant-based Lifestyle, denn dieser ist die Zukunft!«

von Alexandra Gorsche
04. Juli 2022

Anfang der 2000er-Jahre wurde Matt Pritchard durch die MTV-Sendung »Dirty Sanchez«, einer Show mit haarsträubenden Stunts, berühmt. Für den Ausdauersportler und Skateboarder folgte die erste vegane Koch-Show der BBC und zwei vegane Kochbücher. Wie der schrille Brite zum Kochen kam? »Wegen der durch meine Mutter vermittelten Freude am Kochen, entschied ich mich für eine Ausbildung in der Gastronomie. Gleich nach dem Schulabschluss wechselte ich auf das Colchester Avenue Catering College in Cardiff.«

Auch wenn sein beruflicher Weg dann in eine andere Richtung führte, brachten ihn Fitness und Ausdauersport wieder zurück in die Küche. »Bei intensiven Online-Recherchen zur Ernährung von Triathleten stellte ich überrascht fest, dass viele von ihnen Veganer sind.« Der Dokumentarfilm »Cowspiracy – Das Geheimnis der Nachhaltigkeit« öffnete ihm die Augen. »Mir war nicht klar, dass Veganismus mehr bedeutet als der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte. Es war mir nicht bewusst, wie sehr wir unserem Planeten schaden, indem wir Tiere in Massen züchten und halten, um sie zu essen. Seit jeher liebe ich Tiere, tatsächlich sind mir viele Tiere sympathischer als Menschen. Und trotzdem aß ich sie?«

»Plant-based Produkte erleichtern den Umstieg in eine vegane Lebensweise, die bald unumgänglich sein wird bzw. sein sollte.«
Matt Pritchard, veganer Koch

Sich selbst als »Schwachkopf« bezeichnend, verstehe er den Unterschied, einen Hund nicht zu verspeisen, aber ein Schwein, eine Kuh oder ein Lamm sehr wohl, einfach nicht. Seit diesem Zeitpunkt klärt der vegane Koch über die Möglichkeiten auf und versucht den nachhaltigen Lifestyle unter die Massen zu bringen. »Wir müssen verstehen, dass wir viel zu lange eine falsche Ernährungsweise gelebt haben. Milch ist zum Beispiel kein Nahrungsmittel für Menschen. Sie erzeugt Allergien und Verdauungsprobleme und sorgt für eine Verfettung des Blutes«, erklärt Pritchard.

Tierwohl: Zwischen Tieren wie Hund und Huhn Unterschiede zu machen, versteht der Brite nicht. Jedes Lebewesen sollte gleich behandelt und geachtet werden. Foto beigestellt
Tierwohl: Zwischen Tieren wie Hund und Huhn Unterschiede zu machen, versteht der Brite nicht. Jedes Lebewesen sollte gleich behandelt und geachtet werden.
Foto beigestellt

Appell: Vegane Konzepte in der Gastronomie

Der bekennende Veganer appelliert an seine Kochkolleg:innen: »Wir müssen in der Gastro- nomie vermehrt auf vegane Konzepte setzen. Sei es Streetfood, Take-away oder ein gehobe- nes Restaurant.« Der umtriebige Brite hat in der Zukunft noch viel vor. Ein eigenes Restaurant wird wohl nicht mehr folgen: »Es wäre großartig, aber das würde 24 Stunden meiner täglichen Zeit in Anspruch nehmen und die habe ich einfach nicht. Wenn ich etwas mache, dann nur zu 100 Prozent. Qualität ist der wichtigste Faktor, diese kann nur stimmen, wenn ich mich komplett auf etwas einlasse.«

Erschienen in

Falstaff Profi Magazin

Nr. 03/2022

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