
Madreiter ist Eigentümer des »Puradies«
© Johannes Kernmayer / Peter Kuehnl
von redaktion
26. Januar 2022
Profi: Was ist gerade im Moment im Umgang mit Ihren Mitarbeitern wichtig?
Michael Madreiter: Es ist wichtig, eine positive Denkweise aufrecht zu erhalten. Wir sitzen alle im selben Boot und müssen in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten. Transparenz ist hier das Schlüsselwort. Gab es seit Covid-19 (gerne auch einmal positive) Überraschungsmomente? Die Dankbarkeit der Gäste in den letzten zwei Sommersaisonen war überwältigend. Die Freude, endlich wieder Urlaub machen zu dürfen, spürte man im ganzen Naturresort. Viele Gäste sind in den letzten Jahren zu Freunden geworden und da war die Wiedersehensfreude und Wertschätzung auf allen Seiten sehr groß.
Gibt es jemanden, dem Sie Danke sagen möchten?
Die Dankbarkeit gilt vor allem meinen Mitarbeitern, die in diesen herausfordernden Zeiten dem Puradies treu geblieben sind und mit viel Enthusiasmus und Einsatzbereitschaft das »Puradies«wieder zum Leben erweckt haben.
In der Zeit der Lockdowns – hatten Sie Kontakt mit Ihren Mitarbeitern?
Telefonisch und per Video-Calls habe ich natürlich den Kontakt zu den Mitarbeitern gehalten und sie über alle neuen Beschlüsse informiert. Ich wollte meine Mitarbeiter zu keinem Zeitpunkt mit der Informationsflut alleine lassen, das war mir ganz wichtig.
Sie leben ein nachhaltiges Hotel- und Gastrokonzept – inwiefern beeinflusst Sie dieses auch im Umgang mit Ihren Kunden?
Die Gespräche mit unseren Gästen basieren immer öfter auf unseren nachhaltigen Grundgedanken, hier wird viel erklärt und veranschaulicht. Anspruch und Wertschätzung müssen sich dabei die Waage halten. So verzichten wir ab der Wintersaison auf ein Salatbuffet und ergänzen unser Genießer-Menü dafür um einen abwechslungsreichen, gesunden Salatgang. Dies bedeutet weniger Food-waste bei gleichzeitig spürbar mehr Qualität für den Gast. Bei neuen Kooperationspartnern/neuen Lieferanten achten wir sehr auf die »grünen Werte des Unternehmens«, diese müssen belegbar und geprüft sein. Da muss es 100 Prozent passen.

© Johannes Kernmayer / Peter Kuehnl
Die Branche kämpfte schon lange mit Fachkräftemangel – nun mehr denn je. Wie kann man den Nachwuchs begeistern, sich für eine Karriere in dieser Branche zu entschließen?
Diese Frage ist für mich immer schwer zu beantworten, da es für mich keine schönere Branche gibt. Die Möglichkeit, verschiedene Länder zu bereisen und zu erkunden und dabei in der Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu kommen, ist für mich ein Geschenk. Die Tourismusbranche ist unheimlich flexibel, herzlich und offen, das findet man in anderen Branchen nur selten.
Welche Eigenschaften muss eine erfolgreiche Führungskraft mitbringen?
Das Führungsbild ist geprägt von Begeisterungsfähigkeit und dem Willen zur Mitgestaltung des eigenen Einflussbereichs und letztendlich des Unternehmens selbst. Eine hohe Problemlösungs-Orientierung sowie Kritikfähigkeit braucht es auch.
Wie denken Sie könnten wir weitere Lockdowns verhindern?
Ich bin der Meinung, dass man alle Optionen in Betracht ziehen muss. Ein Dauer-Lockdown kann keine Lösung sein. Zuzuwarten bis jeder Mensch ggf. verpflichtend geimpft oder genesen ist (Durchseuchung à la Schweden) wird uns die Wintersaison nicht retten. Eine rasche und schnell umsetzbare Lösung wäre 2G plus und FFP2 Maske dort, wo es sinnvoll und notwendig ist.Dies wäre für Gastronomie und Hotellerie keine große Hürde und würde Reisen schnell möglich machen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Hotellerie?
Ich bin der Auffassung, dass wir in der Zukunft einen Aufschwung kleiner, feiner Hotels und Resorts erleben werden, die einen sehr naturverbundenen, ethisch und ökologisch korrekten Urlaub anbieten und in denen die Seele des Hauses zu spüren ist. Das aktuelle Reiseverhalten wird uns auch nach Corona bleiben und vielleicht werden sich die Reisenden wieder Zielen widmen, die mit Auto oder Bahn leichter erreichbar sind.
Gibt es sonst noch etwas, dass Ihnen am Herzen liegt?
Durch die ganzen Corona-/Hygieneauflagen im Hotel, in der Gondel oder auf der Skipiste, steht einem sicheren Winterurlaub in den Bergen nichts im Wege.

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