Während der Pandemie sind Fachkräfte nicht mehr in touristische Kernbranchen zurückgekehrt.

Während der Pandemie sind Fachkräfte nicht mehr zurückgekehrt.

© Shutterstock

Bessere Arbeitsbedingungen sorgen für loyale Mitarbeitende

Wollen Unternehmen gut ausgebildete Arbeitnehmende anziehen, so müssten auch die Arbeitsbedingungen dementsprechend ausgestaltet sein – argumentiert eine aktuelle Studie. Über den Handlungsbedarf.

von redaktion
04. Februar 2022

Seit Jahren verliert die Hotellerie und Gastronomie an Attraktivität, es fehlen Lernende und Fachkräfte – bestätigt ist das nun auch durch eine Studie der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern, welche die aktuelle Branchenlage und die zukünftige Entwicklung im touristischen Arbeitsmarkt unter die Lupe nahm.

Im Bericht wird zunächst dargelegt, dass es mittel- und langfristig weniger Berufslehren in der Hotellerie und Gastronomie geben werde. Zusätzlich sei es schwierig, einmal Ausgebildete in der Branche zu halten. Bereits jetzt haben die Hälfte der Lehrabgänger der Branche vier Jahre nach dem Abschluss bereits wieder den Rücken gekehrt. Dringende Maßnahme: Die Arbeit müsse stärker wertgeschätzt werden, die Planbarkeit sich verbessern und die Löhne steigen.

Hotel & Gastro Union macht auf negative Entwicklung aufmerksam

In diesem Zusammenhang betont die Hotel & Gastro Union, dass eine breit angelegte, von ihnen und den Arbeitgeberverbänden Gastrosuisse und Hotelleriesuisse gemeinsam getragene Nachwuchskampagne nötig sei, um die positiven Aspekte einer Berufslehre im Gastgewerbe aufzuzeigen. Darüber hinaus sieht die Union einen dringenden Handlungsbedarf bei den Aspekten Arbeitszeit, Lohn und Wertschätzung.

Nichtsdestotrotz steigt fortlaufend der Druck auf die Arbeitsbedingungen im Tourismus und im Gastgewerbe an, der zunehmende Fachkräftemangel leistet sein Übriges dazu. Qualifizierte Mitarbeitende zu finden, werde als eine der größten Herausforderung gesehen, so die Ergebnisse der Studie, denn nach Schliessungen von Betrieben während der Pandemie seien Fachkräfte nicht mehr in touristische Kernbranchen zurückgekehrt.

Was können Unternehmen aber nun tun? Wollen sie gut ausgebildete Arbeitnehmende anziehen, müssten auch die Arbeitsbedingungen dementsprechend ausgestaltet sein. Fehlen Erwerbstätige, müssten die Verbliebenen umso stärker belastet werden, was sich aber negativ auf die Bedingungen auswirkt. Bezüglich der Löhne sei langfristig zu erwarten, dass der Druck auf Erhöhungen generell hoch bleibe.

hotelgastrounion.ch

Lesenswert

Bei Viktoria Fahringer herrscht ein Miteinander in der Küche. © Julian Höck

Bei Viktoria Fahringer herrscht ein Miteinander in der Küche.

© Julian Höck

Fachkräfte

Frischer Wind für die Chefetage

Junge Führungskräfte bringen einen neuen Anspruch in die Branche, der sich von strikten Hierarchien löst und das Zwischenmenschliche in den Vordergrund stellt. Was Chef:in-Sein bei der Generation Y abseits von fachlichem Know-how heißt.

Nachhaltige Bauweise mit modernem Design. © Alpenhotel Ammerwald

Nachhaltige Bauweise mit modernem Design.

© Alpenhotel Ammerwald

Tirol

BMW Group eröffnet Personalhaus in nachhaltiger Bauweise beim »Alpenhotel Ammerwald«

Das neue Gebäude mit insgesamt 36 Personalwohnungen wurde mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit und Wohlfühlatmosphäre in sechs Monaten fertiggestellt. Es ist in Holz-Modulbauweise gebaut, die Mitarbeitenden können nun einziehen.

Küchenpersonal ist aktuell rar. Ein Netzwerk kann helfen. © mietkoch.net

Küchenpersonal ist aktuell rar. Ein Netzwerk kann helfen.

© mietkoch.net

Fachkräfte

Flexible Personalplanung: Küchenpersonal mieten, wenn man es braucht

Advertorial

Das Netzwerk von mietkoch.net ist eine Möglichkeit, schnell und zuverlässig Engpässe zu überbrücken. Top ausgebildete Fachkräfte unterstützen Gastronom:innen innerhalb kürzester Zeit vor Ort.

Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenre­sort Schwarz« © Simon Fischler

Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenre­sort Schwarz«

© Simon Fischler

Interview

Talk about mit Katharina Pirktl

Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenre­sort Schwarz«, spricht im Interview zu ihrer skurrilsten Reklamation, aber auch zu dem, was Frauen tun sollten.

Die mehr als 55 Auszubildenden der Living Hotels sollen wissen, wie wichtig sie im und für das Unternehmen sind. © Christian Behnke

Die mehr als 55 Auszubildenden der »Living Hotels« sollen wissen, wie wichtig sie im und für das Unternehmen sind.

© Christian Behnke

Nachwuchs

Die »Living Hotels« intensivieren Nachwuchssuche und -sicherung mit neuer Ausbildungsleitung

Die Suche nach dem Berufsnachwuchs wird von Jahr zu Jahr herausfordernder, gerade in der Hotellerie ist man mit dieser Thematik schon länger konfrontiert. Die »Living Hotels« wollen nun mit einer Maßnahme gegen diese Entwicklung vorgehen: Sie haben die Position der Ausbildungsleitung geschaffen und diese mit Sophia Pfundstein besetzen können.

Weniger ist oft mehr: Darum geht es im »Revier Mountain Lodge Lenzerheide« unkompliziert mit kleiner Speisekarte zu. © Revier Hotels

Weniger ist oft mehr: Darum geht es im »Revier Mountain Lodge Lenzerheide« unkompliziert mit kleiner Speisekarte zu.

© Revier Hotels

Fachkräfte

So geht’s: Diese Prozesse können Sie digitalisieren

Die Digitalisierung macht vor wenig halt, so auch nicht vor der Hotellerie. Wie auch Sie es schaffen, auf den Zug der digitalen Möglichkeiten aufzuspringen und Personal effizient einzusparen, lesen Sie in den nachfolgenden fünf Tipps.

Meist gelesen

Generation Smartphone: Bei den »Koncept Hotels« öffnet man bequem per Smartphone Zimmer und Türen im Hotel. © Koncept Hotels

Generation Smartphone: Bei den »Koncept Hotels« öffnet man bequem per Smartphone Zimmer und Türen im Hotel.

© Koncept Hotels

Fachkräfte

Hotelkonzepte: Die Nische mit reduzierten Services wird größer

Selbst ist der Gast – so könnte man das Prinzip der »Revier Hospitality Group« und der »Koncept Hotels« nennen. Ein Konzept mit Sparpotenzial an Mitarbeiter:innen, die man aktuell ohnehin schwer findet. Plus: Reduzierte Services sprechen eine neue, digitalisierte Gäste-Zielgruppe an, die lieber 24/7 am Smartphone oder Terminal bucht.

Eine große Mehrheit der Schweizer Lernenden ist stolz auf ihr Handwerk. © Louis Hansel / Unsplash

Eine große Mehrheit der Schweizer Lernenden ist stolz auf ihr Handwerk.

© Louis Hansel / Unsplash

Nachwuchs

Gastgewerbe: Lernende müssen bei der Stange gehalten werden

Die Hotel & Gastro Union warnt: Seit mehr als zehn Jahren sinkt die Zahl der Lernenden im Gastgewerbe, gleichzeitig wächst in einigen Berufsfeldern die Zahl jener, die ihre Ausbildung vorzeitig beenden. Der Branche fehlt der Nachwuchs merklich – was soll man also tun? Die Branchenorganisation für die Mitarbeiter:innen im Schweizer Gastgewerbe und der Bäckerei-Konditor-Confiseur-Branche fordert attraktivere Arbeitszeiten, mehr Wertschätzung und mehr Lohn auf allen Stufen.

Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenre­sort Schwarz« © Simon Fischler

Katharina Pirktl, Geschäftsleitung des »Alpenre­sort Schwarz«

© Simon Fischler

Fachkräfte

Frauenpower: Sind die Mitarbeiter:innen happy – or not?

Ein Privileg und eine Aufgabe: Katharina Pirktl über den Balanceakt der Führung von sich selbst und ihren Mitarbeiter:innen.

Vorsitzender Alexander Aisenbrey, Geschäftsführerin Maria Mittendorfer und Gastgeber Thies Sponholz. © Fair Job Hotels

Vorsitzender Alexander Aisenbrey, Geschäftsführerin Maria Mittendorfer und Gastgeber Thies Sponholz

© Fair Job Hotels

Hotel

Die Initiative Fair Job Hotels baut Aktivitäten für ihre Partnerhotels stark aus

Der mehr als 100 Hotels aus Deutschland und Österreich mit insgesamt über 13.000 Mitarbeiter:innen und 1.500 Auszubildende umfassende Verein vergrößert sich, wächst in allen Bereichen und verstärkt die Maßnahmen zur internationalen Mitarbeiterakquise. Beim sechsten Partnertreffen im The Fontenay Hamburg zog man Bilanz über Erreichtes und gab einen Ausblick über Vorhaben, die im kommenden Jahr auf der Agenda stehen.

Die geleistete Arbeitszeit muss in jetzt registriert werden. © Brands&People / Unsplash

Die geleistete Arbeitszeit muss jetzt registriert werden.

© Brands&People / Unsplah

Fachkräfte

Vertrauensarbeitszeiten vor dem Aus? Arbeitszeiterfassung ist in Deutschland Pflicht

Ob online, per Excel-Liste oder auf einem Blatt Papier: Mit dem Grundsatzurteil 1 ABR 22/21 des Bundesarbeitsgerichts sind Arbeitgebende nun dazu verpflichtet, ein System einzuführen, mit dem die geleistete Arbeitszeit registriert werden kann. Florian Berr, Vice President DACH der Personalmanagement-Software Planday erklärt, was Unternehmen beachten müssen.

Eine gute Work-Life-Balance spielt auch in der Gastronomie eine Rolle. © StockSnap / Pixabay

Eine gute Work-Life-Balance spielt auch in der Gastronomie eine Rolle.

© StockSnap / Pixabay

Trend

Zeit für mich: 3 Tipps, die zu mehr »Me Time« verhelfen

Gerade der Gastronomie wird eine schlechte Work-Life-Balance für Arbeitnehmer:innen immer wieder nachgesagt. Doch so muss es nicht sein – so geht’s, sich mehr Zeit für sich selbst zu nehmen und eine gesunde Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, ohne dabei auf die Karriere zu verzichten.

Der Newsletter für echte Profis

Be inside and take your chance! Regelmäßige Karriere-Updates aus Gastronomie und Hotellerie, kostenlos in Ihr Postfach!